„Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – praxisorientierte Umsetzung“

Vortrag mit Gespräch

Mit dem schmucken SDG Siegel am Revers - ein Markenzeichen für Vorkämpfer*innen der Sustainable Development Goals (die 17 Nachhaltigkeitsziele) - referierte Dr. Dina Barbian am Samstag, 5. August 2023, zum Thema „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ im Projektraum wundersam im kultur.lokal.fürth.
 
Die Teilnehmer*innen bekamen einen Einblick in das Konzept Nachhaltigkeit und in die von einem Großteil der Nationen dieser Erde angestoßenen und vorangetriebenen SDG-Entwicklungen, die ganzheitlich gedacht und gut gemeint sind, aber leider bislang noch viel zu wenig fruchten. Ökologie sollte dieser Vision entsprechend vor Sozialem und vor Ökonomie stehen, doch bleibt das bislang bloße Theorie.
 
Dina Barbian steht mit Leib und Seele hinter den 17 Nachhaltigkeitszielen und setzt sich mit ihrem Institut für Nachhaltigkeit engagiert dafür ein, dass diese mehr und mehr in der Gesellschaft ankommen und umgesetzt werden. Als genaue Beobachterin nachhaltiger Entwicklungen weltweit und vor Ort berichtet sie von vielen Initiativen und Projekten, die hoffnungsvoll stimmen, auch wenn bislang die Bilanz sehr dürftig ausfällt.
 
Kreislaufwirtschaft könne ein starker Hebel sein, um die Probleme auf dieser Erde in den Griff zu bekommen, betont Frau Barbian. Sie berichtet, dass die Weltwirtschaft nur noch zu 7,2 % zirkulär sei (2018 habe dieser Wert bei 9,1 gelegen %). Da unsere Erde fast ausschließlich auf neue (ungebrauchte) Materialien angewiesen sei, bedeute das, dass mehr als 90 % der Materialien entweder verschwendet oder nicht wiederverwendet würden oder verloren gingen. Dabei – so ihre Überzeugung - könnten Strategien der Kreislaufwirtschaft die weltweiten Treibhausgasemissionen um 39 % senken. Der Anteil der wiederverwendeten Materialien müsste dazu von 7,2 % auf 17 % erhöht werden. Damit könnten Kreislaufwirtschaftsstrategien den Planeten auf einem Kurs halten, der deutlich unter 2°C liege.
 
Nachdem Frau Barbian zum Abschluss ihres Vortrags noch einige hoffnungsstiftende Beispiele aufzeigte, wir SDGs lokal im Raum Nürnberg exemplarisch umgesetzt werden, tauschten sich die Teilnehmer*innen in einer kleinen Gesprächsrunde darüber aus, was vielleicht helfen könnte, um noch mehr Nachdruck und Umsetzungsstärke in diese so notwendigen Ziele zu bringen. Alle waren sich am Ende einig, dass die Haltung sehr wichtig sei – wie stehe ich zum menschlichen und zum mehr-als-menschlichen Leben und wie verhalte ich mich im Zusammenspiel mit allem, was mich berührt?

Bei der dringend anstehenden Transformation können Methoden des Dialogs, der Achtsamkeit und der Naturbegegnung katalysatorische Wirkung entfalten – gerade im Hinblick auf eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

 

"Mehr Bildung für Nachhaltige Entwicklung" - der Beitrag von Dina Barbian in der wundersam Publikation ""über sehen" kann -> HIER online nachgelesen werden.

Was ist eigentlich „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“? Was hat BNE mit den Vereinten Nationen zu tun? Welche konkreten Projekte gibt es in der Metropolregion Nürnberg?


Die Referentin und Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Dina Barbian forscht seit über 20 Jahren am Konzept der Nachhaltigkeit, welches immer noch relevant ist und in den letzten Jahren sogar an Bedeutung gewonnen hat. Der Begriff "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" wurde auf der UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992 geprägt. Dabei wird auf die drei Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in ihrer Komplexität und gegenseitigen Abhängigkeit fokussiert.


Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgerufen. Ziel der Dekade war es, das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen der Bildung zu verankern. Dies ist bisher noch nicht umfassend geschehen, auch wenn bereits Nachhaltigkeitsthemen in den Lehr- und Studienplänen aufgenommen wurden. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Querschnittsthema und sollte in jedem Fach in jeder Schule, an Hochschulen und Universitäten, aber am besten schon beginnend bei den Kleinsten, gelehrt werden. So können Kinder und Jugendliche aktiv zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.


Wie können sich Menschen aktiv an einer nachhaltigen Entwicklung beteiligen? Auch wenn die Zerstörung der Umwelt und eine vom Menschen verursachte Klimaveränderung bereits fortgeschritten sind, so sind mehr denn je über Umweltbelange sensibilisiert. Gerade unter den jungen Menschen formiert sich eine aktive Gemeinschaft, die den Klima- und Naturschutz einfordert. Es gibt bereits einige gute ehrenamtlich initiierte Projekte in der Metropolregion Nürnberg.



Eine Veranstaltung des Projektraums wundersam im kultur.lokal.fürth