Eine Produktion von Der Stab und thevoLab - www.dialog.grundgang.de
Eine Veranstaltung des Projektraums wundersam im kultur.lokal.fürth am Donnerstag, 3. August
2023
Prolog
Willkommen im Labor des Sehers.
Erforschen Sie mit uns das Reich der geteilten Sensibilität, Wahrnehmung, Kreativität, Reflexion und Kommunikationsfähigkeit.
Die Welt bietet einen unermesslichen Reichtum an Erfahrungen und Möglichkeiten.
Der Seher befindet sich in einem Prozess der Reifung zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit.
Erkundung
Der Seher ist ein mit allen Sinnen wahrnehmendes Wesen. Er ist sich seiner Regungen und Gedanken in höchstem Maße bewusst.
Er nimmt nicht nur sich selbst im Raum und sein Inneres wahr, sondern auch alle anderen Wesen.
Der Raum zwischen diesen Wesen, die sich in einer gemeinsamen Aura befinden, ist erfüllt von kaum wahrnehmbaren, pulsierenden Energiequanten.
In dieser hochsensiblen, feinstofflichen Atmosphäre improvisiert der Seher aus der Gegenwart heraus in die Gegenwart hinein.
Er realisiert seine Gedanken, Gefühle und Handlungen im Zusammenspiel mit allem, was ihm begegnet und worauf er seine Aufmerksam lenkt.
Tönen
Der Seher ist voller Liebe, die ihn umfängt und trägt.
Der Ort, von dem aus und an dem der Seher wirkt, ist ein heiliger Ort. Hier kommt das Bewusstsein des Kosmos zu sich und bleibt doch unerkannt.
Wer sich in die Nähe des Sehers begibt und auf seine Gegenwart einlässt, erfährt, was es heißt, zu sich zu kommen durch das Du.
Ein Reifungsprozess wird angestoßen und vielleicht sogar erlebt, bei dem man mit sich selbst unmittelbar in Berührung kommt und sich durch diese Berührung als Schöpfer seiner eigenen Wirklichkeit
erfährt, die auch die Wirklichkeit der anderen ist.
Man weiß nie, ob der Seher es gerade ernst meint oder ob er spielt. Er lädt die Anwesenden ein, Teil einer bestimmten Haltung zu werden.
Es ist eine offene, neugierige, suchende und spielerische Haltung – in vollem Ernst und mit ganzer Hingabe. Eine Haltung mit Einfühlung, Witz und Humor.
Hörprotokoll
Der Seher wie die Anwesenden erfahren sich als Wesen, die an der Welt lebendig teilhaben und diese ebenso einfühlsam wie entschieden erblühen lassen können.
Vielleicht erfahren sie sich auch als Wesen, die dem Ende nahe und der Hoffnungslosigkeit preisgegeben sind. Oder als Wesen, für die das alles ganz seltsam oder auch völlig normal ist. Oder
beides. In jedem Fall sind sie ein Teil von etwas Numinosem, von etwas Großem, einem kosmischen Geschehen.
Was auch immer der Seher bewirkt – es geschieht im Bewusstsein der Aufgehobenheit, der Freiheit und der Angstlosigkeit - und auch des Respekts.
Vielleicht geschieht es gerade in den Momenten am intensivsten und am heilsamsten, in denen die Verlorenheit am größten ist und sich im Wahrgenommen-Werden ihrer Dominanz wie Unzulänglichkeit zu
etwas Positivem verwandelt.
Dilemma
Außerhalb seines Tuns ist der Seher nichts.
Er verschwindet in die Leere.
Nichts dringt nach außen.
Der Seher ist machtlos und übernimmt keine Kontrolle.
Er ist frei von sich selbst.
Er ist außer sich bei sich angekommen.
Sein Interesse liegt im Augenblick und kommt aus der Ewigkeit.
Er will die reine und beherzte Entfaltung der Gegenwart.
Er empfängt das Geschenk der Liebe.
Seine größte Kunst ist, dieses Geschenk wahrhaftig anzunehmen und zu bewahren.
Epilog
Ich bin frei von Angst und Gier, weil meine Liebe eine geistige ist.
Ich stehe an der Schwelle zur Sphäre des Heiligen.
Ich halte inne und warte auf den Ruf eintreten zu dürfen.
Sobald ich Zugang erhalte, kann ich mich auflösen oder noch einmal von vorne beginnen, um Mitleid zu erfahren.
Ich wähle aus Liebe die verkörperte, in Leid verstrickte Welt.
Durch mein erneutes Mit-Leiden wirke ich mit an der Entfaltung einer von Liebe getragenen geistigen Welt, die seit und in Ewigkeit existiert.